1.Männer : Spielbericht (2017/2018)

Der Wahnsinn kommt ganz zum Schluss

Drei späte Tore, ein verschossener Elfmeter, eine schwere Verletzung und ein Feldspieler als Torwart - die Begegnung zwischen  dem FSV 06 Kölleda und dem VfB Artern war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. Dank einer tollen Moral und einem unbändigen Siegeswillen hat der FSV 06 dieses Kellerduell für sich entschieden und ist nach Punkten mit den Salinestädtern gleichgezogen. Allerdings war das Herzschlagfinale in der Kölledaer Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportstätte nichts für schwache Nerven, zwei ihrer drei Tore markierten die FSV-Jungs erst in den letzten 180 Sekunden. Blicken wir zurück.

Beide Mannschaften waren sich der Bedeutung dieser Partie bewusst und so entwickelte sich von Beginn an zwar kein fußballerischer Leckerbissen, dafür aber ein spannendes und emotionsgeladenes Spiel. Die Gäste kamen zunächst besser rein, doch die FSV-Jungs brauchten auch nicht lange und hatten ihre erste verheißungsvolle Möglichkeit in Minute 9, als Niklas Julian Pohl einen stark getretenen Freistoß von Jozsef Patalenszki für seinen bereits geschlagenen Keeper Robin Schmidt von der Linie köpfte. Kurz darauf dann die erste dramatische Szene im Spiel. Der heute sein Comeback im FSV-Tor gebende David Gleißner klärte einen langen Ball der Gäste und verletzte sich dabei derart schwer an der Schulter, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der Nachschuß der Gäste streifte die Latte des Kölledaer Tores - Glück und Pech für den FSV 06. Somit musste Norman Oberreich, Spieler der zweiten Mannschaft, zwischen die Pfosten. Vorab, er machte seine Sache richtig gut. Nach diesem Schock brauchten die FSV-Jungs ein paar Minuten, um sich erholen. In dieser Phase verhinderte Norman Oberreich nach 27 Minute im 1 gegen 1 den Rückstand gegen Jan Niklas Beyer. Danach waren die Hausherren wieder besser im Spiel und verbuchten die Chancenvorteile für sich. Allein, der Ertrag fehlte. So standen Peter Bota (35.), dessen Schuß aus Nahdistanz am Außennetz landete, und Marc Kümmerling (40.) kurz vor dem Führungstreffer. In Minute 43 jagte Mate Varga einen Freistoß über den Kasten und praktisch mit dem Pausenpfiff wurde Marc Kümmerling nach klugem Pass von Stephan Zeiße im Strafraum zu Fall gebracht, doch dem sonst sicheren Elfmeterschützen Marc Kümmerling spielten die Nerven einen Streich und er scheiterte an VfB-Keeper Robin Schmidt (45.).

Das Pech für die FSV-Jungs setzte sich auch nach dem Wechsel in der Offensive zunächst fort. Nach dem Martin Schaar den Artener Keeper mit seinem Knaller zu einer Glanzparade gezwungen hatte, strich der Nachschuß von Mate Varga knapp vorbei (48.). 5 Minuten konnte Stephan Zeiße mit seinem Schuß Robin Schmidt nicht überwinden. Dazwischen setzte Bastian Rüdiger einen Freistoß für die Gäste zu hoch an (51.). Nach knapp einer Stunde warteten die FSV-Jungs nach einem Einsatz gegen Mate Varga im Strafraum vergeblich auf den Elfmeterpfiff (58.). Kann man pfeifen, muss man aber nicht. Kurz darauf dann doch die Führung für den FSV 06 durch Mate Varga, der eine starke Einzelaktion im Nachsetzen vollendete (64.). Eine Minute zuvor fand ein Schuß von Matthias Nieschler nicht den Weg ins Ziel. Dass es mit dem Glück trotzdem nicht so richtig rund laufen wollte, zeigte sich in Minute 68, als der Kopfball von Mate Varga nach Flanke von Marc Kümmerling an den Pfosten klatschte. Danach blieb die Attacke im Strafraum an Marc Kümmerling ungeahndet (77.). Was dann in der Schlußphase passierte, beendet so einen Fußballtag in aller Regel und sorgt für eine frustrierte Mannschaft, die den Glauben an alle guten Geister verloren hat. Zunächst flog in Minute 82 Peter Bota mit der Ampelkarte vom Platz und vier Minuten später jagte Bastian Rüdiger einen Freistoß direkt in den Winkel zum späten Ausgleich (86.). Doch mit einer unglaublichen Moral schlugen die FSV-Jungs zurück und holten doch noch die Kastanien aus dem Feuer. Zunächst köpfte Jan Oberreich eine Flanke von Marc Kümmerling in die Maschen (89.) und als in der Nachspielzeit Martin Schaar nach einem Konter die starke Vorarbeit von Marc Kümmerling vollendete (90+1.), war dieser so wichtige Sieg für den FSV 06 eingetütet.

Fazit: Nach diesem Spiel kann man gar nicht genug Hüte vor der Mannschaft ziehen. Wie sich die Mannschaft von all diesen Nackenschlägen unbeeindruckt zeigte und das Spiel zu zehnt doch noch gewonnen hat, nötigt den allergrößten Respekt ab. Es war ein Sieg des Willens, der nochmal Selbstvertrauen für den Endspurt geben sollte und wird. Ein riesengroßes Kompliment geht auch an unsere Fans, die unsere Mannschaft heute bedingungslos unterstützt haben und für fantastische Stimmung sorgten. Gute Besserung an dieser Stelle an David Gleißner, der zumindest erstmal nicht operiert werden muss.