1.Männer : Spielbericht (2011/2012)

Unrühmliches Saisonende vor heimischer Kulisse

Die Vorzeichen am Sonntag-Nachmittag waren eindeutig: Kölleda musste das Spitzenspiel gegen den TSV unbedingt gewinnen und zeitgleich auf einen Ausrutscher der Rastenberger hoffen, um noch einmal in das Aufstiegsrennen eingreifen zu können. Die Sonne schien, die 2. Mannschaft feierte vorab einen souveränen 3:0-Sieg und somit den Klassenerhalt - die Voraussetzungen für einen rundum gelungenen Fußball-Sonntag waren gegeben.
Was die Zuschauer dann jedoch geboten bekamen, war die reinste Enttäuschung: Mangelnde Laufbereitschaft in allen Mannschaftsteilen, fehlender Spielwitz, Fehlpässe en masse und haarsträubende Fehler im Abwehrverhalten. Der Sommerkick nahm seinen Lauf! WARUM?
Wie bereits gegen Wundersleben am Sonntag zuvor konnte sich die Mannschaft zwar ein optisches Übergewicht erarbeiten, wusste damit jedoch nur recht wenig anzufangen. Und heute regnete es auch nicht! Nach einer kurzen Abtastphase ging der Gast wie aus dem Nichts durch eine der berühmt- berüchtigten Schlafwageneinlagen in der Kölledaer Hintermannschaft in Führung. Wie so oft in dieser Saison kassierte der Gastgeber völlig unnötigerweise und aus heiterem Himmel ein Gegentor und begab sich von nun an erneut auf die Jagd, diesen Rückstand wieder wett zu machen.
Die Mannschaft erhöhte nun an das Tempo und es wurden sich auch einige Chancen erarbeitet, die jedoch teils kläglich vergeben worden. Bezeichnenderweise war ein direkt getretener Freistoß von Marc Schemann in den Winkel, welchen der Torwart gerade noch so aus dem Winkel kratzen konnte, die beste Gelegenheit für die Gastgeber. Aus dem Spiel heraus konnten sich keine glasklaren Einschussmöglichkeiten erarbeitet werden. Anders die Gäste aus Tunzenhausen: Die Angriffsaktionen wurden schnörkellos und zielstrebig vorgetragen und in der Spitze ging die Post ab. WARUM?
Somit ging es mit einem 0:1-Halbzeitstand in die Pause. Wieder einmal musste man also einem Rückstand hinterherlaufen, wieder einmal gelobte man in der Kabine Besserung, wieder einmal kam man mit Schwung und Elan aus der Kabine. Doch wieder einmal verstand es die Mannschaft nicht, diesen Gegner mit seinen deutlich besseren spielerischen Mitteln die Zähne zu ziehen.
Kopf- und ideenlos rannten sich die Spieler in Halbzeit zwei fest, das Spiel über Außen wurde kaum bzw. nicht mit der nötigen Konsequenz vorgetragen, planlose und verzweifelte Angriffsaktionen waren die Folge. So machte man es den kompakt stehende Gästen relativ leicht, den Strafraum zu verteidigen. Und nicht nur das! Zwei weitere Einladungen wurden dankend angenommen, um den Spielstand auf ein uneinholbares 0:3 auszubauen. Viel zu schnell, viel zu leichtfertig und viel zu emotionslos wurde dieses Spiel verschenkt! WARUM?
Es fällt zwar schwer, aber WENN man noch etwas Gutes aus dieser Partie ziehen will, ist es die Moral, die man der Mannschaft nicht absprechen kann. Rene Hofmann erzielte per Kopf den 1:3- Anschlusstreffer und praktisch mit dem Schlusspfiff fiel der 2:3-Endstand, durch ein Eigentor.

Fazit: Den Gästen aus Tunzenhausen war heute der absolute Wille anzumerken, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Im Gegensatz zu den in allen Belangen enttäuschenden Gastgebern! Somit geht das Ergebnis auch vollkommen in Ordnung. Wer sowohl das Hin- als auch das Rückspiel gegen einen Aufstiegsaspiraten gewinnt, hat sich das letztendlich verdient und beendet die Saison berechtigterweise auf Platz 2! Kölleda geht nach einem einzigen mageren Punkt aus den letzten drei Spielen mit einer sehr enttäuschenden Vorstellung im Saisonfinale die Luft aus. Wenn man das Potenzial der Mannschaft sieht, ist es schwer nachvollziehbar, dass die Mannschaft nun am letzten Spieltag in Riethnordhausen versucht, Platz vier zu verteidigen statt sich und seinen Fans ein packendes Finale um den Aufstieg zu bieten.

Diese Saison hinterlässt einen faden Beigeschmack und es bleibt die Frage nach dem "WARUM?".

Marcus Juppe