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FSV 06 Kölleda e.V.
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1.Männer : Spielbericht (2011/2012)

Kreisliga Sömmerda
24. Spieltag - 03.06.2012 15:00 Uhr
SV RW Wundersleben   FSV 06 Kölleda
SV RW Wundersleben 1 : 0 FSV 06 Kölleda
(1 : 0)

Spielstatistik

Zuschauer

72

Torfolge

1:0 (41')SV RW Wundersleben per Elfmeter

Elfmeter entscheidet einseitige Partie

Diesen Sonntag werden die Akteure der "Ersten" wohl so schnell nicht aus Ihren Köpfen bekommen. Das Spiel erinnerte stark an das Champions League-Finale der Bayern gegen Chelsea. Ein entscheidendes Spiel, man ist drückend überlegen und es ist nur eine Frage der Zeit, wann und wie das Tor fällt. Doch wie der Fußball so spielt, laufen die Dinge manchmal anders, als sie laufen sollten. Wir lieben unseren Sport für alle überraschenden Dinge, die ihn so spannend machen. Doch manchmal fühlt es sich einfach nur brutal und ungerecht an! So wie am gestrigen Sonntag!
Der Reihe nach: Im strömenden Regen von Wundersleben startete das Spiel auf einem bereits seit längerer Zeit vernachlässigten Rasen zunächst schleppend. Beide Mannschaften tasteten sich ab, keiner wollte zu schnell zu viel investieren, stand doch zumindest für die Gäste eine Menge auf dem Spiel, da zugleich auch noch wenige Kilometer weiter das Duell Tunzenhausen vs. Rastenberg zusätzliche Spannung in diese Partie brachte. Von Minute zu Minute nahm jedoch Kölleda mehr und mehr das Heft in die Hand und versuchte, eine Art Spielkultur auf dem schwer bespielbarem Boden aufzubauen. Dabei tat sich die Mannschaft jedoch extrem schwer und versuchte es viel zu oft mit langen und hohen Bällen. In der Gewissheit, dabei auf das falsche Konzept zu setzen, konnte sich die Mannschaft nur selten davon lösen. Das aus den letzten Wochen gewohnte schnelle Kurzpassspiel fand kaum statt. Wundersleben hingegen besann sich auf seine Stärken und spielte einen schnörkellosen bis kompromisslosen Fußball aus einer dicht gestaffelten Abwehr heraus. Einen Schönheitspreis gab es ja auch nicht zu gewinnen! Nach einem langen und eigentlich verlorenen Ball in die Spitze setzte Marcus Juppe auf das Prinzip Hoffnung und rannte dem Ball hinterher, ging am äußeren Ende des Strafraumes ins 1:1 mit dem Torwart und wurde zu Fall gebracht. Ein Pfiff und es gab...FREISTOSS! Es fällt verdammt schwer, eine solche Entscheidung zu akzeptieren, zumal es wenige Minuten später zum Pfiff des Tages kam: Jörg Bernhardt und sein Gegenspieler gehen im Strafraum zu Boden, das Spiel läuft (eigentlich) ganz normal weiter, doch der Schiedsrichter pfeift und zeigt auf den Punkt: Elfmeter für die Gastgeber! Der Schütze verwandelt sicher und trifft, wie wir heute alle wissen, zum Tor des Tages und gegen (fast) alle Aufstiegshoffnungen der Kölledaer! Getreu dem Motto "Mund abwischen" zeigten sich die Kölledaer jedoch weiterhin bestrebt, dieses Resultat umzudrehen und schaltete wieder auf Offensive um. Nur wenige Minuten nach dem Gegentor wurde Marcus Juppe im Luftkampf nach einer Hereingabe von seinem Gegenspieler geschoben und hatte somit keine Chance, an den Ball zu kommen. Die Pfeife blieb erneut stumm! Der Rest der ersten Halbzeit war geprägt von ungestümen und hektischen Angriffsbemühungen der Gäste, aus denen jedoch kein Kapital geschlagen werden konnte. Es fehlte ein strukturierter und souveräner Spielaufbau, den wir von der Mannschaft aus den Wochen zuvor gewohnt waren. Die Hektik überwog. Somit ging es mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeitpause, in der man sich schwor, dieses Spiel mit aller Macht noch umdrehen zu wollen.
Mit viel Schwung und neuem Elan kam der FSV 06 aus der Pause und schnürte die Gastgeber minutenlang in deren eigener Hälfte ein. Angriff auf Angriff rollte nun auf das Wunderslebener Bollwerk zu, welches zeitweise wie eine rund um den Strafraum gestaffelte Mauer versuchte, das Ergebnis auf Teufel komm raus zu verteidigen. Kein Meter wurde Preis gegeben, gelbe Karten hüben wie drüben: es entwickelte sich ein emotionales Kampfspiel einer verzweifelt anrennenden Kölledaer Mannschaft auf einem immer tiefer werdenden Boden. Der FSV 06 versuchte alles, doch es war letzten Endes nicht zwingend genug. Immer wieder fehlte die letzte zündende Idee, um den Knoten endlich platzen zu lassen. Zwischenzeitlich musste man natürlich immer wieder auf der Hut sein, nicht in einen Wunderslebener Konter zu geraten. Doch Christopher Becker hielt die wenigen Aktionen, die zu halten waren. Man hatte das Gefühl, als könne die Mannschaft noch stundenlang mit Herzblut anrennen, ein Tor würde nicht fallen an diesem "bloody Sunday"!
Eine Chance hatte man dann doch noch: Nach einer Hereingabe rauschte Andreas Hahn heran und wollte den Ball hinein köpfen, wurde jedoch klar geschoben, eine unnatürliche Körperbewegung verhinderte dadurch den möglichen Treffer. Die Pfeife blieb stumm! Zum dritten Mal an diesem Tag! Ausgleichende Gerechtigkeit war der Mannschaft an diesem Tag auch nicht gegönnt, es kam alles zusammen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass auch Wundersleben durchaus einen zweiten Elfmeter nach einem ungestümen Einsteigen hätte bekommen können. Doch das wäre dann des Guten wohl etwas zu viel gewesen! So kam es wie es kommen musste: Der Schiedsrichter pfiff das Spiel ab, Wundersleben feierte einen Prestigesieg und die Kölledaer Spieler standen im Regen. Jedem Akteur war in diesen Minuten bewusst, welch bittere Konsequenzen diese Niederlage haben würde, zumal kurz nach Abpfiff auch das Ergebnis des 2:1-Sieges von Rastenberg in Tunzenhausen die Runde machte. Schlechter hätte dieser Tag nicht laufen können. Die Euphorie auf zwei verbleibende und mit Hochspannung erwartete Endspiele gegen Tunzenhausen und Riethnordhausen wich einer tiefen Enttäuschung, Trauer und Wut. So ist Fußball und deswegen lieben wir unseren Sport! Vielleicht nicht gestern und auch nicht heute, morgen oder übermorgen! Aber die nächste Chance kommt bestimmt!
Nun heißt es: Mund (und Schuhe) abputzen und die letzten beiden Spiele der Saison mit Ehre und Würde zu Ende spielen. Solange nach wie vor eine theoretische Chance besteht, sollte man diese versuchen zu nutzen! Vielleicht bekommen wir noch unser Endspiel in Riethnordhausen! Die Mannschaft hätte es verdient!

Marcus Juppe